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Vernunftsentscheidung?

Das Leben ist schön. Ich bin eine Seele und ich freue mich auf mein Leben bei meinen Eltern. Wir trafen uns vor langer Zeit im Himmel und sie adoptierten mich sozusagen. Ich habe ein fröhliches Naturell. Meine Eltern werden es leicht mit mir haben. Ich werde nach meinem Abitur nach Paris gehen. Ich werde vorher Französisch Leistungskurs belegen und mit meinen Eltern viele Urlaube dort verbringen. Paris ist meine Lieblingsstadt. Dort sehne ich mich hin.
So würde ich als geborenes Kind mit vier Jahren aussehen. Eine Seele, die die Erde bewohnt, bekommt einen Energiekörper mit. Ich habe meinen für dich hier sichtbar gemacht. Doch noch bin ich nicht geboren - meine Mutter noch nicht schwanger. Es gibt da einige Unwägbarkeiten. Meine Mutter ist voller Angst. Sie zeigt es nicht, aber ich fühle es. Mein Vater ist arbeitslos geworden und das Geld reicht nicht. Da ist so wenig, dass meine Mutter voll arbeiten muss. Meine Mutter fühlt das gleiche Sehnen wie ich. Das ist so etwas wie eine Vorstufe für die Schwangerschaft. Ich darf meine Mutter besuchen und ihr nachts ins Ohr flüstern, dass alles gut wird ... dass mein Vater rechtzeitig eine neue Arbeitsstelle finden wird. Sie fühlt mich. Sie weint. Sie antwortet mir nicht.
Das Schönste im Leben ist ein Kind. Ich sehne mich danach. Es wäre die Krönung unserer Liebe, unserer Partnerschaft! Ich habe in Paris mit meinem Mann unter dem Eiffelturm die Ringe getauscht. Ich sah zum Himmel und mir war, als wenn ich ein kurzes Summen im Ohr hatte. Eine Stimme sagte in meinem Kopf: "Hallo Mamon, hier ist Sabine, deine Tochter!" Außerirdisch. Ich verdränge das Erlebnis, doch die Erinnerung will nie verblassen ... ich werde dadurch schwer und traurig. Ich tröste mich mit meiner neuen Arbeit. Vollzeit beschäftigt und zuhause auch noch ... wenigstens trägt er den Müll raus und staubsaugt die Wohnung. Es ist ein täglicher Kampf mit einem Arbeitslosen, der keine Stelle findet. Er wird sich verschlechtern müssen, und deutlich weniger Gehalt nach Hause bringen. Ich weine oft - meistens nachts. Ich bin 44 Jahre alt und die biologische Uhr bleibt stehen. Ich wache morgens auf. Sonntag. Stille. Ich schaue verschlafen ins halbdunkle Schlafzimmer. Es ist nicht möglich. Ich denke an E.T. Das war doch Science Fiction! Ich sehe einen Lichtschein - kommen und gehen. Ich schließe die Augen. Im Badezimmer fällt mir ein Flacon auf den Boden. Von nun an duftet unsere Wohnung wie eine französische Parfümerie. Auch gut. Irgendwie bin ich unruhig. Irgendetwas wollte ich unbedingt vor dem Wochenbeginn erledigt haben. Etwas, worüber ich keinen Zettel an die Pinwand heften wollte. Das weshalb dazu fällt mir grade nicht ein. Mein Mann kocht ein Menü und der Sonntag ist unsere Insel. Am Abend sitze ich auf dem WC und es läuft eine Hitzewelle durch meinen Körper. Meine Menstruation blieb aus! Das war es also! Ich wollte am Samstag einen B-Test kaufen und meine Schwiegermutter kam mir dazwischen ... was ist, was mache ich nur, falls ich schwanger bin? Was?!









Mir ist übel. Ich erbreche früh morgens. Mein Mann schläft tief und fest. Ich fahre in die Nachbarstadt und gehe dort zu einer Frauenärztin. Sie wundert sich nicht - Patiententausch nennt sie es. Sie und ihre Mitarbeiterinnen werden ganz sicher schweigen. Ich bin schwanger. Eindeutig. Ich lehne ein weiteres Gespräch mit der sehr freundlichen Ärztin ab. Ich fahre nach Hause. Ich muss nachdenken. Ich zanke mich mit meinem Mann. Er ist frustriert und sitzt vor dem TV-Gerät. Wir zanken uns täglich. In unserer Wohnung weht ein anderer Geist. Zu seiner Angst kam nun meine hinzu. Dabei ist noch nichts entschieden. Menschen in anderen Ländern sind wesentlich ärmer als wir, und füttern fünf Kinder durch. Doch wir haben kein Tafelsilber mehr. Und meine Schwiegermutter wartet nur darauf, dass ich Fehler mache! Mein Mann würde evtl. sogar in dieses Zweifamilienhaus ziehen. Nicht mit mir! Ich schlafe schlecht, träume wirr und schrecke auf. Die Arbeit schaffe ich gut, doch den Haushalt nicht mehr. Ich habe morgen einen Termin bei der Ärztin. Sie wird mir den Schein geben - das weiß ich! Gestern wurde ich 45 Jahre alt und mein Mann hat es vergessen. Ich bekam viele Nachrichten und Anrufe, jetzt ist das auch vorbei. Ich fühle Weltuntergang. So muss sich Jesus gefühlt haben - aussichtslose Situation und ganz allein ... Die Ärztin will alles wissen, bevor sie mir den Schein ausstellt. Ich sage die Wahrheit, und füge gleich hinzu, dass ich nach Holland fahren würde ... sie gibt mir den Schein und möchte mich als Patientin behalten. Ich sage zu.









Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt. Der Teufel hat mein Kind geholt.









So sieht ein werdender Mensch aus. Ich bin fertig mit dieser Welt. Der Arzt und die Schwestern in dieser Klinik waren sehr nett. Ausgesprochen nett! Doch das hilft mir nichts. Die kleine Sabine ist tot. Noch ehe sie menschliche Züge hatte, wurde sie getötet. Was habe ich getan? Was habe ich getan? Meine Sabine ...
Das erste Mal nach vielen Jahren bin ich in eine Kirche gegangen. Mein Mann ahnt nichts. Er ist fürsorglicher geworden und hat den Fernseher abgedeckt. Er liest, spült Geschirr und wir zanken nicht mehr. Ich hatte ein langes Gespräch mit meiner Personalberaterin und ich habe meinen Arbeitsplatz sicher. In dieser kleinen Kirche ist es still. Die wenigen Touristen stören mich nicht. Am Ende eines langen Tages bin ich allein. Ich schaue hoch zum Altar. Jesus steht mit ausgebreiteten Armen da und schaut Menschen an. Ein farbenfrohes Bild. Meine Tränen kullern wie Sturzbäche über meine Wangen. Es ist so befreiend. Es ist so anders ... was würde Jesus zu mir sagen? Würde er mich tadeln? Würde er mich verurteilen wie alle?
Diese warmherzige Stimme! Woher kommt sie? Ich rühre mich nicht. Wieder so ein Spuk wie neulich in meinem Schlafzimmer? "Mutter von Sabine, stehe auf und komm zu mir." Ich stehe auf und gehe zum Altar. "Du hast eine schwere Zeit hinter dir, und ich möchte dir heute sagen, dass ich dir gerne helfe." Mein Magen krümmt sich. Ist das nun das Jüngste Gericht? "Deine Liebe hat dich hierhergeführt. Du bist eine Mutter, auch wenn der Körper deines Kindes starb." Ich falle auf die Knie und erwarte meine Hinrichtung. "Stehe auf, Mutter von Sabine, stehe auf und erhebe deine Augen zu mir. Ich bin der Sohn Gottes und ich habe alle Macht des Himmels in mir. Du hast eine Vernunftsentscheidung getroffen. Du wusstest, dass sie falsch war. In deinem Land fehlt jede Unterstützung für Mütter. Gott sendet dir seinen Segen, damit du dir selbst verzeihen kannst. Die Göttliche Mutter wird nun mit dir sprechen."
"Friede sei mit dir, Mutter von Sabine. Ich komme heute zu dir, weil dich dein Schmerz lähmt. Du hast deine Tochter verloren. Die Umstände mögen sein, wie sie sind. Niemand nahm dir deinen Schmerz weg, denn niemand sah in dein Herz. Du musstest deinen Mann stehen. Du hast eine Vernunftsentscheidung getroffen. Du wusstest, dass sie falsch war. Würdest du dein Kind denn annehmen, wenn es ein zweites Mal zu dir käme?" Ich nicke heftig, denn mein Hals ist wie zugeschnürt. "Wohlan, Mutter von Sabine, deine Antwort erfreut mich, und nimmt meine Trauer hinweg. So gebe ich dir deine Tochter nun für einige Minuten in deinen Arm. Wisse, dass ich dir alles senden werde, damit du dein Kind glücklich großziehen kannst. Sei gesegnet. Ich bin bei dir alle Tage."