Schon am Morgen ratterte es in meinem Kopf. Das Gestrige konnte ich abends nicht verarbeiten, weil ich mehrere Whatsapp-Nachrichten, einige eMails und einen Brief von meiner Versicherung beantworten musste. Die Nacht war kurz, denn bis ich endlich einschlief, war es schon zwei Uhr. Ich schwanke. Ich schwanke zwischen Wut und Aufgabe. Die Wut tut mir gut, weil sie mir Kraft gibt. Doch ich weiß genau, was hinter der Wut lauert: Zusammenbruch. Welche Diagnose der Arzt dann auch aufschreibt, ist gleichgültig. Ich werde auf ein Abstellgleis geschoben und dort werde ich erstmal bleiben. Der Vorteil von Krankheit winkt mir zu. Ich bin jetzt ein armes Häschen. Zudem sichere ich die Arbeitsplätze der Ärzte und des Pflegepersonals. Das ist fast schon als heroisch anzusehen. Der Nachteil ist, dass es den Vorteil von Krankheit nicht wirklich gibt. Je tiefer ich da hineinrutsche, umso schwerer wird es, wieder heraus zu kommen.