Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank, dass Sie heute mein Seminar "Vom richtigen Umgang mit dem Kleinkind" gekommen sind. - Das Kleinkind, das unbekannte Wesen. Das ist jedoch nicht das Problem. Das Problem ist, dass die Erwachsenen Angst vor dem Kleinkind haben. Anfangs ist das alles noch händelbar, da das Kleinkind fast den ganzen Tag schläft. Spätestens, wenn so ein Neugeborenes mit wachen Augen in die Welt blickt und NEIN sagt, bekommen Erwachsenen Angst. Sie wissen in diesem Augenblick nicht, wie sie mit dem Kind umgehen sollen. Ihrer Meinung nach kann ein kleines Kind es nicht besser wissen. Es kennt keine Alternativen. Es weiß zu wenig, um einem Erwachsenen ein NEIN zuzurufen. Die Erwachsenen lesen Ratgeber, sie konsultieren einen Facharzt, sie befragen Freunde nach deren Meinung, doch sie kommen nicht auf die Idee, mit dem Kind zu kommunizieren. Sie halten das alles für nicht wichtig? Bedenken Sie, dass Kinder eines Tages erwachsen sind und das alles, was an ihnen unterdrückt wurde, plötzlich nach außen will. Bedenken Sie weiterhin, dass unterdrückte Kinder viel anfälliger für Krankheiten sind als glückliche Kinder. Verstehen Sie mich richtig: Kinder sind Kinder und brauchen Halt und Regeln. Was sie nicht brauchen ist Strenge! Was sie in jeden Fall brauchen ist Herzenswärme und Güte. Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.