Weiberfantasien nannte mein Vater stets meine Ideen und Vorstellungen vom Leben. Weiber gehören an den Herd und haben dem Manne zu Diensten zu sein. Ich war noch jung und konnte seine Worte noch nicht richtig und vollständig erfassen. Er schrie mich nie an, und er schlug mich auch nie. Die Eiseskälte, die seinem Herzen entströmte, konnte ich jedoch fühlen. Niemals nahm er mich in seine Arme, niemals gab er mir einen Kuss, niemals lobte er mich, niemals lächelten seine Augen. Mir war, als ob meine Seele erfriert. Das Unheil in meinem Leben nahm jedoch erst richtig seinen Lauf, als ein junger Mann sich bei ihm um meine Hand bewarb. Ich wurde gar nicht gefragt und heiratete diesen jungen Mann, ohne auch bei ihm jemals ein Gefühl von Liebe verspürt zu haben.