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Ergreifendes

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Das Leben ist ein Wirrwarr. In meinem Kopf spukt es umher. Ich weiß nicht, wer da ein- und ausgeht. Seit ich diese Tabletten einnehme, brennt mein Urin, brennt mein Schlund, und meine Augen wirken größer. Mein Schlaf ist wie lebendiges Sterben, doch ich wache immer wieder auf. Ich brauche eine Stunde, um mir fest vorzunehmen, aufzustehen. Dann sitze ich noch einmal dreißig Minuten auf der Bettkante und betrachte meine nackten Füße. Ich habe keinen Appetit, ich lasse die Jalousien unten, ich kenne weder Tag noch Stunde. Ich bin jung und dennoch ein Wrack. Irgendetwas oder irgendjemand hat mich wie ein Torpedo getroffen. Ohne je einen Unfall erlitten zu haben, fühlt sich mein Körper an, als ob ich unter einen Bus geraten wäre. Außer meiner Mutter besucht mich niemand. Sie haben alles aufgelöst: Meine Wohnung, meinen Arbeitsvertrag, meinen Telefonanschluss. Mein Name steht auf einem Schild an meiner Zimmertür und auf meinem Medikamentenspender. Ich bin dabei, mich aufzulösen. Ich erinnere mich, dass ich einen Freund hatte, und dass er vom Heiraten sprach. Ich erinnere mich an sonst nichts mehr. Die Therapeuten forderten bei meiner Mutter Kinderbilder von mir an, doch nachdem ich nie hinsah, packten sie diese wieder weg. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin. Hier sprechen sie mich mit Familiennamen an. Meine Mutter sagt immer meinen Vornamen, doch mir ist, als ob ich diesen Namen nie gehört habe. Meine Fenster sind zugeschlossen. Ins Freie gehe ich mit einer Pflegerin. Sie spricht von Frühlingserwachen und zieht mich an. Ich bin wie berauscht, als ich die milde Luft draußen einatme. Das Vogelgezwitscher ist wie Lärm für mich. In meinem Zimmer ist alles gedämpft. So ist mein Leben - gedämpft. Ich kann dies alles nicht sagen oder niederschreiben. Es ist wie ... wie ... Totsein und doch atmen. Manchmal sehe ich ein kleines Licht in meinem Zimmer in der Ecke. Mir war, als wenn ich eine Gestalt gesehen hätte. Durch diese Gestalt - das kleine Licht in der Zimmerecke - kann ich wieder kurze Zeit denken ... nur einen Moment lang.
Es ist Nacht. Dunkle Nacht in mir. Ich sehe Bilder, die mir fremd sind. Ich sah nie Horrorfilme an, jedoch habe ich gerade den Eindruck, dass ich mich in einem befinde. Ich bekam eine Spritze in den Rücken. Das dient meiner Beruhigung, wurde mir gesagt. Ich liege wach. Stille. Offene Augen. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich sehe einen Freigang. Graues und kaltes Mauerwerk. Der Ausgang muss weit vor mir sein - ich kann ihn nicht sehen. Ich nehme ein Wesen wahr. Ich kann es nicht sehen. Es ist stumm und ich muss ihm folgen. Ich weiß nicht, weshalb. Ich blinzele nicht mehr. Ich weine still, doch das Weinen ist nur in meinen Augen. Ich fühle, dass ich kalt werde. Gefühle starben, doch nun nehme ich es wahr. Vielleicht stirbt jetzt auch mein Körper?
Es klopft. Die Pflegerin bringt mir Frühstück und Tabletten. Ich weiß nicht weshalb, doch sie kontrolliert, ob ich die Medikamente auch wirklich einnehme. Es ist entwürdigend. Ich lasse mir hier alles gefallen. Ich erinnere mich an nichts mehr. Ich frage mich, warum der Mann mich nicht besucht, der mich heiraten wollte. Ich esse etwas und mir fällt ein, dass er gar nicht vom Heiraten sprach. Ich wünschte es mir wohl sehr, denn ich fühlte mich sicher in seiner Gegenwart. Vielleicht weiß er gar nicht, wo ich bin und was mir geschah? Ich erinnere mich nicht mehr, was mir geschah. Ich wurde bewusstlos und seither besteht dieser Filmriss. Heute morgen fühle ich mich besser, obwohl ich in der Nacht so kalt wurde, dass ich glaubte, zu sterben. Da tickt etwas, obwohl keine Uhr im Raum ist. Vielleicht ist das wieder etwas in meinem Kopf. Es beruhigt mich - es beunruhigt mich. Ich habe zwei Stunden Zeit für Frühstück und Morgentoilette. Danach würde mich die Pflegerin waschen und anziehen. Jetzt bin ich erschöpft, wasche mich schnell und lege mich auf das Bett. Die Pflegerin räumt ab und nickt freundlich.
Ich bin wieder allein. Bis zum Mittagessen ist es in meinem Zimmer still wie auf einem Friedhof. Ich fühle mich auch so. Alles leer, obwohl in den Gräbern ja Menschen liegen. Ich fühle diese Leere und eine Schwere. Ich frage mich, wo ich heute Nacht war. Die Tür im Freigang habe ich wohl nicht erreicht. Meine Augen fallen jetzt zu. Die Medikamente wirken. In meiner Schläfrigkeit bin ich wach. Das ist ein Wohlgefühl, das ich schon lange nicht mehr hatte. Die Freude darüber ist nur von kurzer Dauer, denn es erhebt sich ein Geschrei, das kaum auszuhalten ist. Ich liege bewegungslos auf meinem Bett. Das Geschrei ebbt ab. Dafür schauen mich nun tausend Augen eindringlich an. Es ist wie eine Folter und es scheint nie enden zu wollen. Ich sehe einen Raum, voll von Tieren und Menschen, und ich schreie. Die Pflegerin hält mein Handgelenk immer noch fest. Sie ist dabei sanft und wartet, bis ich ihr in die Augen schaue ... dann geht sie wieder. Ich habe nun Angst, meine Augen zu schließen. Dann bin ich wieder in diesem Raum. Ich bemerke nur das Starren der Augen. Ich muss nicht mehr schreien. Vielleicht tun diese Wesen mir gar nichts? Ich schaue weg, doch die Wesen sind überall. Irgendeines schaut mir immer in die Augen. Ich fühle mich hypnotisiert.
Tag und Nacht gleichen sich immer mehr. Die Pflegerin macht nur das kleine Licht an. Ich wurde lichtempfindlich. Die Schwere ist wieder da. Mir fehlt alles: Gedanken und Gefühle ... meine Mutter ist kurz angebunden. Sie bringt Kekse und Schokolade und einen Liebesroman. Ich schaue nur auf den Buchdeckel und kann nicht mal grinsen. Ach, wie verliebt schaut sich da ein Paar an ... ausgerechnet meine Mutter kauft mir so etwas. Von Liebe weiß sie doch gar nichts. Sicher fliegt sie jedes Jahr in der Hexennacht los. Ich lese ein wenig, überspringe ein paar Seiten - als ich später erwache, ist das Licht aus und das Buch liegt auf dem Nachttisch. Ich habe tatsächlich geschlafen. Keine starrenden Augen. Ich hatte einen Traum. Ich war ein Baby und lag tot im Arm meiner Mutter - sie grinste. Vielleicht wird es wie früher? Der Arzt setzte gestern die Medikamentendosis herab. Ich widersprach vorsorglich der nächsten Spritze. Er lächelte und meinte, dass es mir besser ginge. Die Schwere ist wieder da. Ich liege einfach nur auf dem Bett. Die Augen kann ich immer nur kurze Zeit aufhalten. Ich lüfte, und es tut mir gut. Wie fühlt sich ein leerer und schwerer Mensch, wenn er sich nicht erinnern kann, was geschah? Wie fühlt sich ein Mensch, der von aller Welt verlassen scheint - bis auf die eigene Hexenmutter. Ich denke das und fühle dabei jedoch nichts. Es bleibt alles leer.
Es nimmt mich jemand in den Arm. Ich erschrak im ersten Moment, doch es war richtig. Es roch gut. Es hatte die Weichheit und Festigkeit, die eine richtige Umarmung haben sollte. Ich genoss es, und grübelte dabei, dass es sicher gleich vorbei wäre, weil in meinem Leben alles Schöne schnell wieder vorbeigegangen war. Doch es hielt mich standhaft fest - mehr noch - es flüsterte mir etwas in mein Ohr: "ER LIEBT DICH. Und ihr werdet Euch eines Tages wiedersehen." Als ich erwachte, hatte ich für einige Sekunden ein Bild vor mir: Ein Priester hatte mich in seine Arme genommen. Ein Priester? Ich kenne keine Priester. Er hatte etwas vom Nikolaus - nur fehlte der Bart. Er hob die Arme und segnete mich. Dann schlief ich erneut ein.
Es muss beim Teufel zuhause sein. Ich bin festgezurrt auf einem Stuhl. Ich sehe keine Fesseln, doch ich kann mich nicht bewegen. Er schaut mich an, als wenn er eine Frage stellen wollte, doch ich höre keine Worte. Es war rot wie Blut - sein Gesicht strömte ein ekelerregendes Gas aus. Ich wandte den Kopf ab und erntete ein schallendes Lachen - ein hämisches Lachen - welches sich wie ein leiser werdendes Echo verlor. Ich fror entsetzlich und verlor die Besinnung. Es war früher Morgen in der realen Welt. Etwas berührte mich an der Schulter ... es war weich und anschmiegsam. Ich öffnete meine Augen und saß immer noch auf dem Teufelsstuhl. Er war verschwunden. Erneut stupste etwas meine Schulter. Das Pferd war groß und weiß. Sein Gesicht strahlte Licht und seine Augen schauten erwartungsvoll in mein Gesicht. Traumgeschichten können wahr werden, sagte mir einmal eine ältere Freundin. Das Pferd nickte mehrmals und ich kletterte auf seinen Rücken. Mein Glück begann. Ich war nicht in der realen Welt. Es musste eine Zwischenwelt sein. Eine Welt zwischen der irdischen Welt der Lebenden und der geistigen Welt der Toten. Ich ritt auf dem Rücken eines weißen Pferdes und fühlte eine Glückseligkeit wie nie zuvor in meinem Dasein. Das Pferd war stark und intelligent und es kommunizierte mit mir. Ich vernahm seine Gedanken in meinem Kopf. Tröste dich, sagte es mir, über alles Leidvolle und Verlorene hinweg ... du wirst alles zurückgewinnen und dein Leben lang in Liebe und Freude leben. Ich erwachte in meinem Bett.