Ich war mal ein schöner und bunter Hahn! Ich lebte auf einem großen Gelände. Ich war glücklich. Ich hatte eine Frau und etliche Kinder. Eines Tages kam ein Mann und fing mich ein. Ich hatte mich schon gewundert, denn seit einiger Zeit wurde ich extra gefüttert und hatte dadurch Fett angesetzt. Als der Mann mich in seinem Kescher zappeln sah, tat es ihm leid. Ich sah es in seinen Augen. Hähnen wird gern ein Fühlen abgesprochen. Das ist ein großer Fehler! Wir Hähne und Hühner sind eigentlich wildlebende Wesen aus der Alpenregion! Wir sind robust und schlafen auf Bäumen. Ich schlafe nun ewig und warte auf ein Signal meines Schöpfers, ob und wann ich wieder einmal zur Erde zurückkehren darf. Derzeit sind die Aussichten schlecht. Noch stehen in Städten an jeder Ecke Hähnchenquäler. Ich bin jedoch dankbar. Mir blieb ein Zuchtbetrieb erspart. Dort, in diesen Hallen, ist kein Leben! Jetzt ende ich mit meiner kurzen Biographie und rufe den Kindern zu: Esst keine Hähnchen und Hühnchen mehr! Wir danken es Euch mit Landschaftspflege, wenn wir eines Tages wieder wild leben dürfen.