Friedlich schlummert das kleine Kind in seinem Bettchen. Die Mutter gab ihm seine Mahlzeit, nach dem Bäuerchen kam eine frische Windel in den Strampler ... alles war schön und gut. Das kleine Kind ist behütet und das fühlt es auch so. Es schlummert. - Es ist schön anzusehen, wenn Mutter und Kind eins sind. Herzmenschen lächeln und freuen sich darüber, wo immer sie ein solches Glück sehen. Ein Sonnenstrahl, der unvermittelt auf diesen grauen Alltag fällt ... Doch es gibt Wesen, die dies geradezu anekelt. Diese Wesen müssen nicht unbedingt sichtbar sein. Es gibt sie, und sie überfallen manchmal Menschen unvermittelt, die dann völlig abwegig und irrational handeln. Polizisten, Staatsanwälte und Richter stehen vor einem Rätsel. Psychologen suchen im Medizinischen Wörterbuch nach einer Krankheit. Niemand findet eine Antwort, weil sie bisher nirgendwo geschrieben steht. - Die Mama steht minutenlang im Kinderzimmer und schaut ihr schlummerndes Baby an. Sie ist hin- und hergerissen. Sie kann in diesen Minuten nicht denken. Es ist ihr, als ob sich eine schwarze Haube über ihren Kopf gesenkt hat. Sie wehrt sich innerlich gegen Schwarzmalerei. Diese Mama ist sanft und liebevoll. Sie sorgt gut für ihr Baby, doch sie macht sich Gedanken. Ihr Mann kommt seit der Geburt des Kindes stetig später nach Hause. Das Geld ist knapper geworden, seit ihr Gehalt wegfiel. Sie sah sich nackt im Spiegel an: Ihrem Körper sieht man die Schwangerschaft an. Die Mutter schaut ihr schlummerndes Baby an. Die Mutter bekommt Angst. Geht ihr Ehemann fremd, weil sie derzeit keinen Geschlechtsverkehr haben darf? Bleibt genug Geld übrig, um sich etwas zu leisten? Das Kind wird wachsen und jedes Jahr mehr Geld kosten ... Die schwarzen Gedanken drehen sich - einer Spirale gleich - im Kopf der Mutter herum. Da geschieht das Schreckliche: Die Mutter stürzt sich auf das Baby und schüttelt es, bis es das Bewusstsein verliert. - Die Ärzte haben dafür eine Diagnose: Münchhausen Stellvertretersyndrom. Die Ärzte bringen solche irrationalen Handlungen einer Mutter an ihrem kleinen Kind durchaus mit Stress und Ängsten in Verbindung. Doch welcher Mutter hilft es, wenn die Männer und Frauen in weißen Kitteln hinter die Beweggründe kommen? Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht es schwarz auf weiß. Artikel 6 (Ehe und Familie): "Jede Mutter hat ein Anrecht auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft." Gleichgültig, ob eine Mutter nach der Attacke gegen ihr kleines Kind verurteilt wird - im Grunde sitzt neben dieser Mutter die gesamte deutsche Gesellschaft auf der Anklagebank! Der Ehemann, der sich nicht rührend um seine Frau kümmert, die Großmütter des Kindes, die durch Abwesenheit glänzen, die beste Freundin, die weiterhin lieber shoppen und abends die Tour durch die Kneipen macht, und nicht zuletzt der deutsche Staat, der Müttern bis heute, ins 21. Jahrhundert hinein, ein festes Müttergehalt verweigert! Die Moral von der Geschicht': Abtreibung ist besser als Kinderbekommen.